Rettet die Grünflächen

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Deutlich weniger Autos und Häuser

25.03.2011

Werdener Nachrichten 25.3.2011, Seite 1
Deutlich weniger Autos und Häuser
Grüne Harfe: Vorschlag des Moderators liegt vor!


Während der Verkehr in Werdens Mitte um 25 Prozent reduziert werden sollte, können an der Grünen Harfe bis zu 100 statt der geplanten 140 Wohneinheiten entstehen; ökologisch verträglich mit viel Grün. Das ist stark vereinfacht die Empfehlung, die der Moderator Michael Happe am Ende des Verfahrens gab. Doch die Bürgerinitiative legte sofort ein Papier vor, das neben nur 70 Wohneinheiten alle Konjunktive aus dem Kompromiss heraushaben will: Ohne deutliche und reale Reduzierung des Verkehrs müssen die Planungen stoppen.
Es besteht also noch keine Einigkeit, auch wenn der Moderator von allen Seiten Lob bekam. Bevor sich die Beteiligten aber kurz vor den Osterferien noch einmal treffen, ist noch einiges zu tun. Die Verwaltung muss Flächengrößen bei 100 oder 70 Wohneinheiten durchrechnen, Thyssen-Krupp wird sowieso rechnen, und die Bürgerinitiative will vorher noch einmal die Werdener Bürger zum Gespräch einladen. Ludger Hicking: „Wir hoffen auf möglichst viele Meinungen." Denn es gehe ja nun eindeutig um mehr als eine Grünfläche.
Erst 25 Prozent weniger Verkehr
Betroffen von diesem Kompromiss mit der Verbindung zum Verkehr werden alle sein; auch jene, denen das Feld an der Grünen Harfe womöglich gar nicht so wichtig ist. Vor allem Pförtnerlösungen und womöglich deutlich geänderte Straßenführungen bedeuten Einschnitte; auch Umweltzonen und veränderte Busrouten.
Entscheiden muss am Ende der Rat; und natürlich Thyssen-Krupp, wo die Schmerzgrenze liegt, ab wann es sich für das Unternehmen nicht mehr lohnt. Der Vertreter der
Immobilien-Abteilung, Johannes P. Bergmann hatte signalisiert, bei 98 plus bis zu fünf Wohneinheiten sehe er eine Chance, wenn die Stadt entgegen kommt, und für ThyssenKrupp die Erschließungskosten übernimmt.
Die bisherigen Sitzungen mit Experten hatten ergeben: Der Verkehr in Werden, speziell an der Brückstraße,  ist an der Grenze, wenn nicht darüber - sowohl in der Masse  wie auch bei der Luftverschmutzung und der Lärmbelastung. Die Bebauung der Grüne Harfe würde zusätzlichen Verkehr bringen; bis zu 1000 Fahrten und 800 im Kern von Werden. Deshalb ist eine Bebauung nicht zu akzeptieren ohne eine Reduzierung des Verkehrs. In diesen Punkten erkannte Moderator Happe so etwas wie eine Übereinstimmung, einen Konsens.
In zusätzlichen Einzelgesprächen hatte er nun ausgelotet, wo bei den Unterschieden Wege zueinander liegen könnten.
Seine Ergebnisse: Erst Verkehr lösen, dann an die Planung gehen, das werde zu lange dauern. Parallel sollen deshalb nach dem Moderator-Papier die Maßnahmen gegen den Verkehr und für die Bauleitplanung vorangetrieben werden. In 2013 soll dann überprüft werden, wo beides steht, und dann neu verhandelt werden.
Zu spät und nicht klar genug, sagt die Bürgerinitiative.


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