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Stil und Geschichte Immobilienkompass Ruhr 2011

05.01.2011

Werdener  Nachrichten 5.1.2011
„Mit Stil und Geschichte Immobilienkompass Ruhr 2011“

Ein Buch über die besten Wohnlagen des Ruhrgebietes, und darin kommt Werden erst ganz am Schluss! Geht das? Nein, ganz im Ernst: Der „Immobilienkompass Ruhr 2011" ist auch lesenswert für den Bodenständigen, der nicht von seiner Scholle will. Die Teile der Stadt, die jeweils als „die besten Wohnlagen des Ruhrgebiets" empfohlen sind, werden ausführlich im Text beschrieben und dazu im Bild einigermaßen angedeutet. Es ist nun einmal kein Bildband, in dem kurz vor dem Ende auch Werden vorgestellt wird.
Das 224 Seiten starke Taschenbuch ist ohnehin nicht von den besten Lagen zu den schlechtesten sortiert. Auch ist es nicht etwa umgekehrt geordnet, sondern es geht nach Themen: „Wo das Geld wohnt" heißt ein Kapitel. Kaum verwunderlich ist das für den Autoren in Essen eben jenes Bredeney, aber auch Heisingen und Stadtwald.
Welcher Stadtteil bietet das beste „Wohnen im Denkmal?"  Wissen Sie die Antwort für Essen? - Klar: Margarethenhöhe!
Wir machen es schwerer: Wo wohnt in Essen die Szene? In Rüttenscheid und - in Holsterhausen.
Wo findet sich die „Zukunft" in Essen? Überraschung: Marina in Altenessen.
Und wofür könnte Werden stehen? Zusammen mit Kettwig? Nun ja, „Wohnen am Wasser".

Der Autor Stefan Laurin hat schon bei großen deutschen Zeitungen über Immobilien geschrieben und bewegt sich auch durch seine Heimat, das Ruhrgebiet, souverän. Schon der erste Satz über Werden hat etwas: „Lange Zeit war Essen kaum mehr als ein Vorort Wer-dens." Und so geht es weiter mit einem Werden, dass im Ruhrgebiet das Machtzentrum gewesen sei. Und ein vielfältiges Tal wie Werden sei im wahren Sinne ein „Ruhrgebiet". Bei so viel Lob verzeiht man, dass er die Folkwang-Hochschule in einem „Schloss unterbringt".
Seine   einleitenden   Texte sind gut zu lesen, bleiben allerdings etwas unverfänglich,  enden aber dann - auch noch leicht verzeihlich - beim Thema „Umland" in Düsseldorf.
Klare Worte findet das Buch zum Thema „Wo man nicht wohnt." Emscherzone zwischen A40 und A2; endet dann aber versöhnlich damit, dass Politik und Emscher-Programme gerade diesem Bereich eine Chance in der Zukunft geben. Da gehört dann die erwähnte Marina hin.
Nicht weniger studierenswert als die Texte sind aber die Tabellen. Da sind die guten Essener Wohnlagen immer ganz unten zu finden, was preislich ganz oben bedeutet: In Heisingen kostet der Quadratmeter eines Eigenheimes am meisten; mit 3254 Euro 158 mehr als in Bredeney - Otto Rehhagel als Nachbar ist eben etwas wert (ohne Rehhagel macht das in Werden 2019 Euro pro Quadratmeter). Dafür führt Bredeney bei den Eigentumswohnungen. Immer kurz dahinter Werden (2219 Euro pro Quadratmeter). Bei den Wohnungsmieten muss Werden mit durchschnittlich 8,22 Euro pro Quadratmeter den Essener Spitzenplatz ganz knapp Rüttenscheid überlassen, sticht aber Bredeney und Heisingen aus.
Zum Schluss dieses Artikels sei hier der Schluss des Werdener Beitrages im Buch zitiert: „Wer im Ruhrgebiet exklusiv wohnen will, wer auf einen Stadtteil mit Geschichte und Stil Wert legt, kommt an Werden kaum vorbei.“ Werden hat alles – und das hat seinen Preis. „Der ist zwar hoch, aber gemessen an dem, was Werden zu bieten hat, absolut gerechtfertigt." Treffender ist es kaum in Worte zu fassen, oder? G.B.

Immobilienkompass Ruhr 2011, Die besten Wohnlagen des Ruhrgebiets. Klartext Verlag, 13,95 Euro


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