Rettet die Grünflächen

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Leserbrief: „Bebauung an der Grünen Harfe

22.10.2010

Ich habe den Eindruck, daß die Eigentümer nicht wahr haben wollen, welche Kostbarkeit dieses Flurstück inzwischen darstellt. Dazu braucht man nur zu verfolgen, wie unterschiedlich schön sich diese Fläche im Laufe des Jahres darstellt. Ich nehme an, daß die Eigentümer dafür keinen Blick haben und auch nicht daran interessiert sind. Und sicherlich hatten sie anderes im Sinn, als sie nach dem zweiten Weltkrieg diese landwirtschafliche Nutzfläche (günstig?) aufkauften. Zur Zeit wird von entsprechender Seite versucht, den Wert dieser Flurfläche durch abwertende Bezeichnungen („Nitratacker“) herunterzuspielen.Dabei stellt doch jede landwirtschaftlich genutzte Fläche einen Nitratacker da, da zum Beispiel durch geschickte Fruchtfolge darauf geachtet werden muß, daß der Boden nicht einseitig ausgelaugt wird.

Interessant ist auch, daß die Befürworter einer Bebauung nicht auf das Verkehrsproblem „Nadelöhr Brückstraße“ eingehen. Da ich fast jeden Morgen von Heidhausen mit dem Fahrrad zu meiner Arbeitsstelle in Bredeney fahre, kann ich regelmäßig eine Geruchsprobe davon mitnehmen. Leider hat die Stadt Essen nicht den Mut, die Schadstoffbelastung korrekt messen zu lassen. Man hat Angst vor den Ergebnissen und deren Konsequenzen. Statt dessen wird der Bevölkerung weiterhin Lärm und Luftverschmutzung ohne Aussicht auf Besserung zugemutet. Die weitere Wohnbebauung im Bereich Friedrich-Küpper-Weg verspricht eher eine weitere Zunahme der Feinstaubbelastung. Im Übrigen zeigen gewisse Leserbriefe ein merkwürdiges Demokratieverständnis.


Ist denn Thyssen-Krupp der Souverän, dem man sich gefälligst zu beugen hat? Darf man sich durch ein gewisses Mäzenatentum besonderen Einfluß auf Bürgermeister, Abgeordnete und Stadtverwaltung erkaufen („manus manum lavat“)? Auf Spenden, die nicht nur dazu benutzt werden, um sich ein besseres Image zu erkaufen, sondern sich auch eine Stadtverwaltung gefügig zu machen, sollte man besser verzichten. Ist die Stadt Essen denn erpreßbar?
Zum Schluß noch die alles entscheidende Frage: Wieviel gilt das Wort eines Politikers und wie lange gilt es. Dieser Frage sollte sich nicht nur Herr Paß, sondern auch alle Vertreter in der Stadt stellen. Es geht um Glaubwürdigkeit!

 

F. Schuhmacher


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