Rettet die Grünflächen

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Bebauung nun durch die Hintertür?

06.07.2010

Fast wäre der Überraschungsangriff geglückt! Kurz und heimlich sollte er durchgewunken werden: der Auftrag an die Verwaltung, neue Pläne für die „Grüne Harfe“ zu erstellen.  Doch einige SPD- Mitglieder waren aufmerksamer, als die Verwaltung es gehofft hatte. Sie beantragten eine Beratung – damit wird die Entscheidung über Wohl und Wehe der Grünen Harfe zunächst auf die Zeit nach den Sommerferien verschoben.

Die BI ist bestürzt und empört. Wir vermuten,  dass das Projekt Grüne Harfe erneut am Bürgerwillen vorbei auf den Weg gebracht wird.
Eigentlich waren die Befürworter einer Bebauung nach der letzten Kommunalwahl und dem schlechten Abschneiden der CDU im Bezirk sehr in die Defensive gedrängt worden. Zudem hatte der neue SPD- OB Reinhard Pass bei einem Ortstermin mit Bürgern und der BI klar formuliert: „Wir lehnen eine Bebauung der Grünen Harfe ab!  Allenfalls aus einer Zwangssituation heraus, z.B. einem Gerichtsurteil, würden wir  eine Planung veranlassen.“

Offensichtlich soll es nun anders kommen. Dreh- und Angelpunkt ist die scheinbar weiterhin existierende schwarz-grüne Betonkoalition.  Dass die CDU längst überholte städtebauliche Ziele auch für die Zukunft in Essen fortschreiben will, weiß die BI aus leidvoller Erfahrung.  Doch dass die Grünen ihren politischen Freiraum nicht zurückholen, ist völlig unverständlich. Während in Werden die Ökos über 100 Häuser an der Grünen Harfe strikt ablehnen, befürwortet ihre Fraktionsvorsitzende Hiltrud Schmutzler-Jäger im Rat der Stadt die Bebauung sehr wohl. Sie verläßt damit klare Ansprüche grüner Politik. Sie ist nicht willens, nach der fünfjährigen politischen Koalition mit der CDU zum  früher deklarierten „Nein“ zur Grünen Harfe und damit zum Schutz von Menschen, Umwelt und Natur zurückzukehren.
Dabei ist die  „Grüne Harfe“ nur der Anfang. Die Planer in der Verwaltung fordern in der Tischvorlage,  Flächen für 600 neue Häuser und Wohneinheiten im Essener Süden bereitzustellen. Da reicht die „Grüne Harfe“ nicht. Die Fischlaker Höhen und der Viehauser Berg kommen da schneller als gedacht wieder auf den Tisch.
Die neuen Planungen ignorieren die bereits jetzt bestehenden Riesenprobleme des Verkehrs und  der sich daraus ergebenden Gesundheitsgefährdung für die Werdener Bürger. Wenn eine Stadt plant, kostet das viel Geld. Doch bisher scheitert eine Mess-Station z.B. für Feinstaub und Benzol  in Werden an fehlenden 25.000.-€!  Die BI fordert: Erst Messstation und positive Umwelt-Werte, dann eine weitere Planung! Erst existentielle Verkehrsprobleme lösen, dann über grandiose Neubaupläne diskutieren. So lange soll das  Frischluft- und Erholungsgebiet unangetastet und für die Bürger erhalten bleiben.


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